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Die Bleiente, oder auch: Er schwimmt wider und ist doch nicht zu ersäufen. :D

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Man sagt ja, dass man sich in Sportarten verliebt wie in alte Freunde, die man eine Weile nicht gesehen hat. Und genau das trifft auf mich und das Schwimmen zu. Mit meiner Herzkrankheit, die es sich in meinem Leben wie ein ungebetener Dauergast bequem gemacht hat, fallen viele Sportarten aus der Kategorie "könnte ich tun" direkt in die Kategorie "never gonna happen". Marathon? Vergiss es. Gewichte stemmen wie Arnold? Ach bitte. Aber Schwimmen? Schwimmen ist der sanfte, kühle, nasse Freund, der einen umarmt und sagt: "Komm, ich mach dir keinen Stress."
Warum also genau Schwimmen? Nun, mein Herz mag vielleicht nicht alles mögen, aber Schwimmen ist wie Yoga im Wasser – nur ohne die Gefahr, sich dabei wie ein betrunkener Flamingo zu verrenken. Es ist gelenkschonend, es hat eine gleichmäßige Belastung und bringt dich in einen Flow-Zustand, der dich fast glauben lässt, du wärst eine Meerjungfrau (oder Meerjungmann, je nachdem). Für jemanden wie mich, der gerne Muskeln aufbauen möchte, ohne dabei den Kreislauf zu schocken, ist Schwimmen der Jackpot. Es trainiert alles – Beine, Arme, Rumpf – und das Beste daran: Man schwitzt nicht! (Zumindest merkt man es nicht, weil, na ja, Wasser.)
Aber das ist nicht der einzige Grund. Ich vermisse es. Ja, wirklich. Ich vermisse die ersten kalten Sekunden, wenn man ins Wasser gleitet und dieser Schock durch den Körper fährt, bevor die Bewegung einsetzt und man merkt: "Oh, das ist gut. Das ist echt gut." Ich vermisse das Gleiten, das rhythmische Atmen, die Leichtigkeit. Und ich vermisse das leise Plätschern des Wassers, das fast meditativ wirkt – zumindest, bis der Typ neben dir meint, er sei der neue Michael Phelps und dich mit seinen Delfinkicks halb ersäuft.

Persönlich freue ich mich auch darauf, mal wieder etwas zu haben, das als Ausgleich dient. Denn seien wir ehrlich: Der Alltag kann manchmal so anstrengend sein, dass man das Gefühl hat, man schwimmt gegen den Strom. Da hilft es, tatsächlich zu schwimmen – im Wasser, wo der Druck abfällt und die Gedanken einfach treiben können.

Heute, als mein neuer Wettkampf und Trainingsanzug ankam, hab ich mich gefreut, wie ein Schneekönig bei einer Eiszeit. 🙂
Für mich bestand ja auch noch die Frage, wo ich trainieren möchte. Ich bin ja noch nicht umoperiert, daher hab ich das mit meinem sehr tollen Trainer vom sv1923 hier in Giessen geklärt, dass ich auch bei der Männermanschaft mittrainieren darf.
Der Witz ist, dass das tatsächlich nicht anders gehen würde, da ich ja die Testospritze bekomme. Damit würde ich, in der Frauenklasse, tatsächlich von manchen Wettkampfrichtern als gedopt disqualifiziert werden, also ab in die Männerklasse, was soll ich bei den Weibern? 😀

Ab Freitag, dem 24.01.2025 trainiere ich in der Mastersclass, und wer weiß? Vielleicht wage ich irgendwann den Schritt zurück in den Profisport. Der Gedanke, wieder auf Wettkämpfen anzutreten und mich mit den Besten zu messen, hat definitiv seinen Reiz. Es ist eine Herausforderung, ja, aber auch eine, die mich antreibt.
Also ja, ich steige wieder ein. Und während ich mich vielleicht nicht direkt für die Olympischen Spiele qualifiziere, freue ich mich darauf, meine Bahnen zu ziehen, meine Muskeln zu fordern und dabei das Gefühl zu haben, dass ich mit jedem Zug ein bisschen mehr in meiner Mitte ankomme. Und wer weiß? Vielleicht werde ich sogar der Michael Phelps der Herzen. Nur ohne Delfinkick… das überlasse ich den Profis. Und wenn ich eines Tages wider dazu gehören sollte, dann ersauft in meinem Heckwasser, ich schwimm euch nämlich davon. 😀

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