Ich seh aus, als hätte mich ein Metal-Festival ausgespuckt, auf dem ein Totenkopf, ein Drache und ein Rabe um den Platz als Körper-Deko gekämpft haben. Spoiler:
Sie haben alle gewonnen.
Für manche bin ich damit ein wandelnder Warnhinweis. Für andere ein Fetisch auf zwei Beinen.
Aber für mich?
Bin ich einfach nur endlich sichtbar ich selbst – mit Stil, Stahl und dem gewissen „Ich flirt mit der Unterwelt“-Charme.
🖤 Kleider machen Leute. Meine schreien: „Schau weg oder frag nach meinem Spotify.“
Ich trag draussen, was mir gefällt. Punkt. Das Resultat sieht meistens so aus, als hätte ein Totengräber mit Stilberatung zugeschlagen:
- Schwarze Bandshirts, natürlich. Farbe ist was für Leute mit Hoffnung.
- Nietenhosen mit Ketten, weil es nicht reicht, düster zu gucken – man muss auch bei jedem Schritt rasseln wie ein Endgegner auf dem Weg zur finalen Zwischensequenz.
- Springerstiefel – für Stil, Stabilität und zur Sicherheit, falls mal wieder jemand dumme Fragen stellt.
- Ein Ledergürtel mit Totenkopfschnalle, so massiv, dass man damit notfalls ein Gespräch beenden oder einen Schädel bearbeiten kann – je nach Tagesform.
- Und manchmal ein Hut mit Nieten. Weil ich’s kann. Und weil der Schatten von der Krempe hilft, wenn man keine Lust auf Menschen hat.
Ich trag das nicht nur, weil’s cool aussieht. Ich trag das, weil es sich richtig anfühlt. Weil es mich schützt, aber nicht versteckt. Weil ich lieber unangepasst auffalle als angepasst untergehe.
Zuhause?
Boxershorts und schwarzes Poloshirt.
Weil ich auch als Sofakartoffel noch aussehen will, als könnte ich jederzeit einen Underground-Club eröffnen.
Und bevor du fragst: Ja, ich bin schwul. Verdammte Scheisse, ja.
Aber ich brauch keinen rosa Minirock, keine Rainbow-Flag als Shirtaufdruck und keinen Glitter im Bart, um das zu beweisen.
Ich lebe’s. Ich trag’s. Aber halt in Schwarz. Mit Nieten. Und Stil.
🔥 Tinte heilt nix – aber sie hilft beim Überleben
Mein Körper ist mein Archiv. Und meine Tattoos sind keine Deko, sondern Kapitel.
- Der Rabe auf dem rechten Unterarm war das erste – mein Glückssymbol, gestochen in einer Zeit, in der ich Glück nicht hatte, sondern gesucht hab.
- Auf dem Rücken: ein riesiger Eisdrachen, der im Schnee steht. Unter ihm ragt ein Thorshammer mit Wolfskopf am Griff aus dem Eis. Daneben: ein Lesbenzeichen – also zwei ineinander verschlungene Frauenzeichen.
Das ganze Bild wurde in einer einzigen Sitzung gestochen, weil ich Klarheit wollte. Nicht Stückwerk, sondern Geschichte auf einen Schlag.
Der Hammer war ein Geschenk meiner besten Freundin – als Anhänger, damals, als ich noch nicht Filip war, aber schon lange nicht mehr „sie“.
Der Drache steht für Kälte, Kraft und Kontrolle. Das Lesbenzeichen ist geblieben, weil ich nicht so tu, als wär meine Vergangenheit gelöscht, nur weil mein heutiges Ich ’n Bart hat. - Auf dem linken Oberarm: ein Totenkopf mit Schlange und Eiskristallen. Gestochen nach meinem Outing. Weil Wandel selten weich ist. Und weil ich Transformation lieber als Totenschädel trage als als Instagram-Zitat.
Und klar – ich bin noch lang nicht fertig. Da ist noch Platz. Und vor allem: noch viel zu erzählen.
🧷 Piercings – weil mein Gesicht auch mal schreien darf
Ich hab mehr Metall im Kopf als manche Leute in ihrer Werkzeugkiste. Und ich lieb jeden einzelnen Stich davon:
- Septum, weil’s das ultimative „Leck mich“-Accessoire ist.
- Nasenflügelring, weil Symmetrie was für Anfänger ist.
- Augenbrauenpiercing, für alle, die mich schief anschauen – ich schau schiefer zurück.
- Zungenpiercing, weil’s beim Knutschen interessanter ist als beim Reden.
- Inner Conch rechts & Helix links, für den vollen Surround-Sound, wenn der Wind pfeift.
- Tunnel, weil Ohrläppchen langweilig sind, wenn man sie nicht wenigstens durchlöchert.
Und nein – auch hier: Ich bin nicht fertig.
Das ist kein Statussymbol. Das ist Körpergestaltung mit Attitüde.
Ich will, dass mein Gesicht Geschichten erzählt. Am besten solche, bei denen niemand fragt: „Und was arbeitest du so?“
🦎 Und dann kommt Glenda
Und während ich draussen aussehe wie der Leadsänger einer Post-Apokalypse-Band, sitz ich daheim mit Boxershorts, Poloshirt – und drei Geckos.
Pandora flitzt mir über den Arm.
Crest klammert sich an meine Finger wie ein lebender Ring.
Und Glenda?
Die sitzt einfach da, als wüsste sie, dass ich sowieso zu ihr gehöre.
Ich setz ihnen ihr Futter lebend ins Terrarium – nicht einfach reinklatschen, sondern bewusst.
Ich kümmer mich um die Futtertiere, damit sie gesund und nahrhaft sind.
Weil Verantwortung nicht bei der Kette am Hosenbein endet, sondern auch für die gilt, die leiser krabbeln.
Ich bin nicht nur der Typ mit der Totenkopfschnalle.
Ich bin auch der mit dem Terrarien-Thermostat, dem Feuchtigkeitsblick und dem Auge für Heuschreckenverhalten.
Und weisst du was? Beides bin ich gleich gerne.
Mein Look ist kein Kostüm. Es ist ein verdammtes Statement.
Für alles, was ich war. Was ich bin. Und was noch kommt.
Und wenn dir das nicht passt – dann guck weg.
Oder tanz mit.
Oder heul halt.