Kurze Einleitung
Diese Geschichte handelt von einem ganz normalen Arbeitstag von mir. Die Gegner, welche ich in meiner Fantasiegeschichte beschreiben werde, sind in meiner Realität die Anrufer, die ich täglich am Telefon habe. Außerdem beschreibe ich in meiner Fantasie, wie mühsam es ist, wenn man auf Mitarbeiter in Behörden stößt, die unerreichbar sind – es fühlt sich in meiner Fantasie an, als würden die gerade erledigten Gegner immer wieder aufstehen.
Nun mag der eine oder andere zu dem Schluss kommen, dass ich meine Arbeit nicht mag. Das ist jedoch ganz und gar nicht der Fall. Ich mag meine Arbeit sehr – doch manchmal ist sie anstrengend und energieraubend. Ich versuche derzeit, es mit Humor zu nehmen, und dabei dürfte mir das Schreiben helfen.
Der Wecker klingelt in Form eines Elfenkriegers
Ich war gerade noch in einen Traum versunken, als mich jemand am Arm rüttelte. Ich gähnte, öffnete meine Augen jedoch nicht. „Noch fünf Minuten“, murmelte ich nur. Mein Wecker ließ sich davon jedoch nicht abwimmeln. „Steht bitte auf, Rika“, sagte eine Stimme. „Eure magischen Kenntnisse werden benötigt.“
Seufzend öffnete ich die Augen und sah einen hochgewachsenen Elfenkrieger, welcher mit einem Speer bewaffnet war. „Guten Morgen“, sagte ich noch immer etwas müde. „Was ist los?“ – „Ein Riss ist in der Unterwelt entstanden, sodass wohl bald einige Gegner es schaffen werden, sie zu verlassen. Wir müssen uns ihnen entgegenstellen und danach den Riss zwischen den Welten wieder schließen. Drei meiner Elfenkrieger sind schon unterwegs – doch ohne einen Magier schaffen wir es nicht. Ihr seid für uns unabkömmlich.“
Ich nickte, gähnte noch einmal und stand schließlich auf. Nachdem ich einige Beeren gepflückt und gegessen hatte, war ich bereit und schuf ein Portal, das uns in die Nähe der Unterwelt teleportierte. Den letzten Rest des Weges kletterten wir, und da sahen wir es. Drei Elfenkrieger standen mit Speeren, Stäben und Schwertern bewaffnet vor dem Eingang zur Unterwelt. Sie begrüßten mich, und ich aktivierte meine Schutzzauber.
Der erste Kampf: Skelett und Balrog
Der erste Gegner, der sich langsam aus der Unterwelt bewegte, war ein untotes Skelett. Ohne zu zögern griffen wir an. Das Skelett war wohl einmal ein Zwerg gewesen – denn es trug eine Kampfaxt in den untoten Händen. Nach kurzer Zeit gelang es mir jedoch, es mit einem Feuerstrahl in den Tod zu schicken.
Lange Zeit zum Erholen hatte ich jedoch nicht, denn ein Zischen wurde hörbar, gefolgt von Rauchschwaden in der Ferne. „Es ist ein Balrog“, stellte der Elfenkrieger fest – ein Dämon, dessen ganzer Körper und seine Flügel in Flammen aufgegangen waren. Außerdem trug er noch ein zweihändiges, flammendes Schwert bei sich. „Lasst mich diesen Kampf alleine ausfechten“, sagte ich und stellte mich mutig an vorderste Front. Ich hatte solche Dämonen bereits viele Male getötet, weshalb ich mir diesen zutraute.
Die Elfenkrieger tauschten skeptische Blicke – doch bei dem einschüchternden Anblick des Balrogs zogen sie sich zurück. Ich konzentrierte mich und feuerte mehrere Wasserstrahlen auf den Dämon ab. Der Balrog schien stärker als all jene, die mir bereits zum Opfer gefallen waren. Mein Schild flackerte bedenklich, dennoch schaffte ich es, ihn zu besiegen. Schwer atmend starrte ich auf die Leiche des Balrogs – doch dann der Schock: Flammen begannen über der Leiche zu tanzen, und das Ungetüm erhob sich erneut.
„Verdammt!“, rief ich. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Wieder begann ich mit Wasserstrahlen, und Zweifel stiegen in mir auf. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Balrog je vernichten konnte, wenn er jedes Mal wieder aufstand. Die Elfenkrieger, die abgewartet hatten, erkannten den Ernst der Lage und halfen mir nach Kräften. Sie waren dem Dämon jedoch nicht gewachsen und mussten schnell den Rückzug antreten.
Als ich ihn das zweite Mal besiegte, war meine Magie fast vollkommen erschöpft. Ich wandte mich hastig an die Elfenkrieger und ergriff ihre Hände. Dann teleportierte ich uns mit dem letzten Rest Zauberkraft in den Elfenwald zu einer magischen Quelle – eine Quelle, die in regelmäßigen Abständen Magie regenerierte, wenn man daraus trank. Wir alle brauchten eine Pause und neue Kräfte, daher tranken wir einen Schluck aus der Quelle und atmeten die frische Waldluft ein, bis wir uns wieder in die Nähe der Unterwelt teleportierten.
Endlose Gegner und der letzte Versuch
Der Balrog war wieder aufgestanden, und dazu hatte sich noch ein Tyrasim gesellt – ein furchteinflößender Dämon, der seine Opfer gerne festhielt. „Ihr kümmert euch um den Tyrasim!“, rief ich den Kriegern zu, während ich mich wieder auf den Balrog konzentrierte und ihn nun zum dritten Mal vernichtete. Uns musste etwas einfallen – denn wenn die Gegner jedes Mal wieder aufstanden, würden wir den Riss zwischen den Welten niemals schließen können.
Plötzlich hörte ich ein Zischen über mir – das Zischen eines Pfeils, der abgeschossen wurde. Ich sah mich um und entdeckte eine Elfenkriegerin, die scheinbar erst vor kurzer Zeit dazugekommen war und auf einen Felsen kletterte, um dort aus dem Hinterhalt anzugreifen. Der Balrog, gegen den ich gerade kämpfte, sackte tot in sich zusammen, denn in seinem Herzen steckte der Pfeil der Bogenschützin. Sie verlor keine Zeit und schoss den nächsten Pfeil ab, der das Herz des Tyrasims traf.
Gerade wollte ich meine Magie einsetzen, um den Riss zu schließen, als eine Hydra aus dem Loch kam – ein dreiköpfiger Dämon. „Hat jemand Fackeln dabei?“, fragte ich. Einer der Elfenkrieger reichte mir eine Fackel, und ich schützte die Gruppe mit einem Schild. Dann zog ich mich jedoch zurück, da dieses Wesen nicht durch Magie bekämpfbar war. Mein Blick wanderte zu den Leichen der vorangegangenen Dämonen, die sich glücklicherweise nicht erneut aufgerichtet hatten.
Die Krieger legten Speere und Stäbe ab und bewaffneten sich stattdessen mit Langschwertern. Dann stürmten sie auf die Hydra los. Der erste Kopf klatschte auf den Boden und ich verhinderte, dass aus den Wunden zwei Köpfe nachwuchsen. Die Hydra war zum Glück schnell erledigt, und bevor ein weiteres Wesen aus der Unterwelt gelangen konnte, stellten wir uns in einen Kreis auf und bündelten unsere Magie. Selbst Elfenkrieger hatten ein klein wenig Magie in sich. Wir richteten die Elfenmagie auf den Riss zwischen den Welten und verschlossen ihn endlich. Seufzend ließ ich meine Gefährten wieder los.
Nachklang
„Zwei von uns sollten in der Nähe bleiben und nach Dämonen suchen, es kann möglich sein, dass manche von ihnen weitergelaufen sind.“ – „Ich muss erst einmal in den Elfenwald, um meine Kräfte wieder zu regenerieren“, entgegnete ich. Die Krieger nickten und teilten sich auf. Zwei von ihnen suchten die nähere Umgebung ab, doch bis auf zwei giftige Spinnen war nichts aus der Unterwelt gelaufen.
Ich war mir jedoch sicher, dass dies nicht der letzte Kampf gewesen war – denn einer der bösen Zauberer der Unterwelt schaffte es immer wieder, einen Riss zwischen den Welten zu erschaffen.