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Der Dämon in ihr, Kapitel 4

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Nach einer Woche gibt es nun endlich wieder eine Geschichte von mir.

Kapitel 4: Antariels Reise und der Angriff des Besessenen

Nachdem Antariel sich von Melina für eine Woche verabschiedet hatte, hatte er sich in sein Quartier zurückgezogen, um alles für die Reise zu den Hexen zu organisieren. Mit gemischten Gefühlen lief er in der Wohnung auf und ab, wie ein Tiger im Käfig. Sorge und gleichzeitig Zuneigung durchströmten ihn, Zuneigung zu Melina. Seit er wusste, dass sie nicht nur dämonische, sondern auch Hexenkräfte in sich trug, entstand ein ganz bestimmter Verdacht in seinen Gedanken.

Er dachte zurück, an die Zeit vor 15 Jahren, als er es mit einer Gruppe Dämonen geschafft hatte, die Hölle zu verlassen. Damals war er ohne Ziel durch die Welt gereist und dem Hexenwald ziemlich nahe gekommen. Als er eine Hexe traf, hatte Antariel nur ein Ziel: Er wollte seine Macht demonstrieren und die Hexe zu seinem Eigentum machen. Doch plötzlich passierte etwas Unerwartetes.

Als er die Hexe ansah, erwachten Gefühle in ihm, Gefühle, welche er noch nie verspürt hatte. Es waren Gefühle wie Zuneigung, Freude und Gutherzigkeit, welche die dämonische Wut in ihm ein wenig verdrängten. Der Hexe schien es scheinbar ähnlich zu gehen, und so trafen sie sich immer wieder heimlich. Die Hexen hätten es nie geduldet, wenn sich eine von ihnen mit einem Dämon abgab. Es kam, wie es kommen musste, sie verliebten sich ineinander.

Nach neun Monaten brachte Akari ein kleines Mädchen auf die Welt, doch dann änderte sich alles. Die anderen Dämonen, welche aus der Hölle geflohen waren, fanden den Hexenwald und wollten alles Magische vernichten. Inzwischen wussten auch die anderen Hexen, dass Akari sich in einen Dämon verliebt hatte. Sie waren zwar skeptisch, doch nachdem Antariel erklärt hatte, dass er auf der Seite der Hexen stand, respektierten sie ihn.

Als die Dämonen immer näherrückten, verschwand Akari, um ihr Baby in Sicherheit zu bringen. Als sie wieder bei den Hexen eintraf, griffen die Dämonen an. Antariel kämpfte tapfer und schaffte es am Ende, alle von ihnen zu besiegen, doch zu seinem Kummer verlor er dabei seine Freundin. Bevor einer der Dämonen nach ihrer Seele greifen konnte, griff er danach und nahm die Energie in sich auf. Mit dieser Energie schaffte er es, den Dämon zu vernichten.

Seither waren die Hexen jedoch böse auf ihn, weil er Akaris Seele in sich aufgenommen hatte. Sie schickten ihn fort, und der Dämon ging traurig davon. Das Schlimmste für ihn war, dass er die Spur seiner Tochter verloren hatte, und nun, da er glaubte, sie wiedergefunden zu haben, durchströmte ihn ein Glücksgefühl.

Nachdem er sich gestärkt hatte, erschuf er ein Portal, was ihn in die Nähe des Hexenwaldes führte. Er wappnete sich gegen die bösen Blicke und Worte der Hexen, dann ging er die letzten Schritte, bis ein grüner Nebel sein Fortkommen behinderte. Antariel schloss die Augen und konzentrierte sich. „Ich bitte eine der sechs Oberhexen, mit mir zu sprechen“, teilte er dem Nebel telepathisch mit.

Eine Minute lang geschah gar nichts, und der Dämon hatte schon Angst, dass niemand kam, doch dann teilte sich der grüne Nebel. Eine Hexe kam auf einem Besen geflogen, und er erkannte sie sofort. Dies war Tizia, die Oberste der Hexen. Als sie Antariel erblickte, fixierte sie ihn mit ihrem eiskalten Blick. Wenn ihr Blick hätte töten können, wäre Antariel sofort tot umgefallen.

„Was machst du hier?“, fragte Tizia wütend. „Ich glaube, ich habe Akaris Tochter gefunden. Sie trägt Dämonen- und Hexenkräfte in sich.“

„Nimm Akaris Namen nie wieder in den Mund!“, schrie Tizia. Ihre Augen funkelten gefährlich. „Schlimm genug, dass sie sich mit einem Dämon abgegeben hat, ihr musstet auch noch ein Kind zeugen! Du weißt ganz genau, dass Hexen und Dämonen sich schon seit Jahrtausenden bekriegen! Ich werde dieses Mädchen niemals in meine Hexenakademie aufnehmen!“

Antariel sah die Hexe durchdringend an. „Außerdem kann ich dir niemals verzeihen, dass du Akaris Seele in dich aufgenommen hast. Sie kann nie in den Himmel fliegen, und wir können mit ihr nicht kommunizieren. Du hast uns eine wertvolle Hexe genommen!“

Antariel atmete einmal tief durch. „Ich habe es euch schon so oft erklärt. Ich musste ihre Seele nehmen, sonst hätte Askiro ihre Seele genommen. Ich weiß nur zu gut, wie er sie gequält hätte. Wäre dir das lieber gewesen?“

Für einen Moment sagte niemand ein Wort, dann schüttelte Tizia langsam den Kopf. „Wenn ihr Melina in die Hexenakademie aufnehmt und sie ihre Kräfte einsetzen lernt, hätten wir im Kampf gegen Dämonen vielleicht eine starke Verbündete“, sagte Antariel sanft.

Die Oberhexe blickte ihn skeptisch an. „Sie könnte aber auch eine Gefahr für die Hexen sein“, entgegnete sie.

„Ich bin gerade dabei, mit ihr die Kontrolle ihrer Dämonenmagie zu festigen“, erklärte Antariel.

Tizia nickte widerstrebend. „Ich werde in drei Wochen zu euch kommen und überprüfen, ob Melina tatsächlich Akaris Tochter ist und ob sie ihre Magie unter Kontrolle hat. Wenn ja, werde ich sie aufnehmen.“

Antariel seufzte erleichtert. „Danke“, antwortete er.

Tizia bedachte ihn noch einmal mit einem durchdringenden Blick. „Damit du es weißt, ich tue das nicht für dich, sondern für Akari. Ich bin es ihr schuldig.“

Antariel nickte. „Ich weiß sehr zu schätzen, was du für sie tust“, flüsterte er, dann verschwand er vom Hexenwald.

Melina war gerade eingeschlafen, als sie ein Geräusch weckte. Sie sah sich um, konnte die Quelle dieses Geräusches aber zuerst nicht ausmachen. Dann ertönte ein weiteres Geräusch. Jemand schien ihre Tür eingetreten zu haben, denn sie fiel auseinander. Ein Mann betrat ihr Zimmer, und seine Aura war dämonisch. Angst überkam Melina.

Sie konzentrierte sich auf den Geist des dämonischen Mannes und erkannte, dass er ursprünglich ein Mensch war, seine Seele jedoch von einem dämonischen Geist verdrängt worden war. „Ich werde dich jetzt vernichten“, flüsterte der Dämon leise. „Mach keine falschen Bewegungen, sonst wird jeder in dieser Klinik daran glauben müssen!“

Er hob eine Hand, und Melina konnte die dämonische Magie spüren, als diese ihr entgegengeschleudert wurde. Sie konzentrierte sich auf die Energie und nahm sie so schnell wie möglich in sich auf. Als sie damit fertig war, wurden die Augen des Mannes blau und er sackte in sich zusammen.

Erleichtert wollte Melina aufatmen, doch dann spürte sie etwas. Die Energie in ihrem Geist hatte scheinbar einen Willen, welcher damit begann, ihre Willenskraft zu blockieren. Ihre Gedanken und Gefühle wurden immer mehr verdrängt, gleichzeitig überkam sie eine Gleichgültigkeit. Für einen Moment war es ihr vollkommen egal, dass der Dämon von ihrem Geist Besitz nahm.

„Eigentlich wollte ich dich töten, aber nun werde ich deinen Geist für immer besetzen. Du wirst genau das tun, was ich dir befehle.“

Plötzlich passierte etwas. Melina konnte es nicht beschreiben, aber etwas in ihr wollte nicht, dass ein Dämon ihren Geist befehligte. Sofort stieß sie den Dämon von sich und konzentrierte sich auf dessen Geist. „Deine Macht hat ein Ende!“, rief sie in ihren Gedanken, und plötzlich traf ein mächtiger Blitz den Geist des Feindes.

Das Mädchen konnte den Schrei des Dämons in ihren Gedanken wahrnehmen, als er starb und die restliche Energie in ihren Geist floss. Schwer atmend sank Melina auf die Knie und betrachtete den Mann, welcher noch immer am Boden lag.

Sie konzentrierte sich auf dessen Geist und entfernte die letzten Reste dämonischer Essenz aus ihm. Dann löste sie die Blockade, welche seine Seele verdrängt hatte. Mit einem schnellen Atemzug erwachte er und blickte ihr direkt in die Augen. „Was ist passiert?“, fragte er panisch.

Bevor das Mädchen etwas antworten konnte, erschien Antariel im Raum. Er stellte sich vor den Mann und sah ihm tief in die Augen. „Du vergisst alles, was mit dir passiert ist“, sagte er, und seine Stimme triefte nur so vor Magie.

Der Mann schloss seine Augen. Zufrieden blickte Antariel auf ihn herab und schuf ein Portal. Hypnotisiert ging der Mann darauf zu und verschwand darin. „Die Hypnose wird sofort abklingen“, sagte Antariel noch, bevor das Portal verschwand.

Dann sah er Melina erstaunt an. Diese erzählte ihm, was geschehen war, und sein Staunen wurde noch größer. „Du hast wirklich besondere Fähigkeiten, denn wenn ein Geist einmal von einem Dämon in Besitz genommen wurde, kann er sich nicht wieder befreien. Selbst ein anderer Dämon kann dies nicht. Ich werde dir dennoch demnächst zeigen, wie man eine geistige Barriere schaffen kann, um die Besetzung zu verhindern. Aber jetzt schlafe erst einmal. Es ist noch Nacht, und du brauchst deine Konzentration für morgen.“

Melina seufzte. „Ich bin so aufgeregt, dass ich mir sicher bin, nicht schlafen zu können“, erklärte sie.

„Wenn du möchtest, helfe ich dir dabei“, antwortete der Dämon, und Melina nickte. Sie wusste nicht warum, aber inzwischen würde sie ihm ihr Leben anvertrauen. Schon bald spürte sie eine Müdigkeit in sich aufsteigen und legte sich schlafen.

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