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Die Greifenreiterin, Kapitel 1

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Da mir gerade eine Idee für eine neue Geschichte gekommen ist, fange ich damit gleich einmal an. Keine Sorge, die Geschichte über die dämonische Hexe wird weitergeschrieben.

Kapitel 1: Die Sichtung eines Greifen

Es war ein wunderschöner Frühlingstag, als Xelia und ihre Mutter ihr kleines Häuschen verließen, um in den Wald ihrer Heimatstadt Amirion zu gehen. In dieser Stadt gab es nur Reich und Arm, etwas dazwischen existierte nicht, und leider gehörten Xelia und ihre Familie zu den ärmsten Bewohnern der Stadt. Also gingen sie täglich bis zum Wintereinbruch in den Wald, um dort Früchte und andere essbare Dinge zu sammeln, welche sie zum Überleben benötigten.

Xelia und ihre Mutter hatten soeben den Korb mit Früchten, Gemüse, Pilzen und Kräutern gefüllt, als sie Flügelschläge hörten. Xelia sah sich um, denn sie liebte es schon von klein auf, fliegende Tiere zu beobachten. Was sie da sah, verschlug ihr die Sprache. Über ihnen flog ein riesiger Greif, welchen sie sofort erkannte.

Sie hatte schon viele Mythen über eine Greifenreitervereinigung gehört. Man erzählte sich, dass jedes Jahr mehrere Greifenreiter von Stadt zu Stadt zogen, um neue Rekruten anzuwerben. Es gab Menschen, welche Angst vor den Greifen hatten, andere wiederum beteten sie in Tempeln an. Die Angst der Menschen vor den Greifen war nicht ganz unbegründet. Wer sich dazu entschied, die Prüfungen der Greifenreiter zu durchlaufen, war dieser Vereinigung für immer verpflichtet. Schaffte er die Prüfungen, wurde er aufgenommen, doch wer sie nicht schaffte, musste als Diener Arbeiten verrichten.

Der Greif kam dem Erdboden und Xelia immer näher, und eine Hoffnung wallte in ihr auf, eine Hoffnung, welche sie schon seit Jahren in sich trug. Sie wollte eine Greifenreiterin werden. „Hallo!“, rief sie dem Greif zu, als sie bemerkte, dass kein Reiter auf dessen Rücken saß. Der Greif kam noch einmal ein wenig näher, dann flog er um Xelia herum und verschwand schließlich wieder in den Wolken. Enttäuscht sah Xelia ihm nach. „Lass uns schnell ins Haus gehen!“, rief ihre Mutter panisch. „Ich wäre so gerne eine Greifenreiterin geworden“, seufzte Xelia und erntete einen strafenden Blick der Mutter. „Bist du verrückt? Ich will dich bei mir behalten, Xelia. Ich brauche dich.“ Sie nickte nur und beschloss, ihre Mutter nicht mehr auf dieses Thema anzusprechen.

Am Abend konnte Xelia lange nicht einschlafen, und so verließ sie leise das Haus. Ihr Ziel war der Wald, denn sie musste wissen, ob der Greif noch irgendwo zu sehen war. Also ließ sie sich ins Gras sinken und hielt ihren Blick nach oben gerichtet. Zuerst sah sie keinen Greifen und wäre beinahe eingeschlafen, als plötzlich ein riesiges, tiefschwarzes Wesen angeflogen kam. Auf seinem Rücken saß ein Reiter, welcher zwei Dolche in den Händen hielt. Ihre Blicke trafen sich, und sofort erkannte Xelia, dass dies kein Greifenreiter war. Etwas Böses hatte von dem Mann und seinem Begleiter Besitz ergriffen, und Xelia wusste, dass Greifen im Grunde ihres Herzens gute Wesen waren, auch wenn sie ungezähmt eine Gefahr darstellen konnten.

Das seltsame Tier kam direkt auf sie zugeflogen und ging in Flammen auf. Der Reiter verzog keine Miene, als das Feuer ihn umschloss. Er hob seine Dolche in Xelias Richtung, und sie konnte ihnen nur mit Mühe ausweichen. Der böse Reiter hatte scheinbar auch irgendeine Magie in sich, was ihn das Feuer aushalten ließ. Xelia versuchte davonzulaufen, doch das riesige Wesen kam immer näher. Doch plötzlich sah sie noch etwas. Der Greif, welchen sie bereits gesehen hatte, tauchte plötzlich zwischen ihr und ihrem Angreifer auf.

Der Reiter stieß einen furchtbaren Fluch aus und konzentrierte seine Angriffe nun auf den Greifen. Xelia wollte erneut die Flucht antreten, als sie etwas in ihren Gedanken hörte. „Steige auf, Xelia“, sagte die Gedankenstimme des Greifen. „Vertraue mir.“ Xelia stand für einen Moment nur da, ohne zu wissen, was sie tun sollte. Plötzlich sah sie ihre Mutter im Wald auftauchen. Die fliegende Kreatur war so schnell bei ihr, dass Xelia nichts tun konnte. „Ich kann hier keine Zeugen brauchen!“, rief der Reiter und bohrte ihrer Mutter einen der Dolche ins Herz.

In Xelia zerbrach etwas. Trauer und Wut kämpften um die Oberhand, doch die Wut siegte schließlich. „Zögere nicht“, vernahm sie wieder die Gedankenstimme des Greifen. „Miteinander sind wir stärker und können diesen Dämonenreiter vernichten.“ Xelia streifte alle Zweifel ab, näherte sich dem Greif und kletterte auf dessen Rücken. „Halte dich gut fest!“, rief er, dann flog er los.

Sofort begann er den Dämon und dessen Reiter mit seinem Schnabel und den Klauen anzugreifen. Er schlug einmal mit seinen Flügeln, und ein starker Luftstoß brachte den Dämon aus seiner Flugbahn. Dabei flog dem Reiter einer der Dolche aus der Hand, und er fluchte. Mit einem Flügelschlag war der Greif bei ihm und entriss ihm auch noch den zweiten Dolch, jedoch schaffte es der Reiter, ihm eine tiefe Wunde am Bauch zuzufügen.

Der Dämon flog nun dicht neben dem Greifen und packte Xelia am Arm. Diese schrie auf und versuchte sich zu befreien, doch der Dämon zog sie vom Rücken des Greifen hinunter. Sie landete auf dem Rücken des Dämons vor dem Reiter, und plötzlich wurde es heiß. Das Feuer des Dämons umschloss Xelia, und sie brüllte vor Schmerzen auf. Sie versuchte, sich davon zu befreien.

Plötzlich rammte den Dämon etwas am Kopf. Es war der Greif, welcher ihm den Kopf abgetrennt hatte. Sofort erloschen die Flammen, und der Dämon stürzte ab. Sein Reiter fiel von dessen Rücken, und auch Xelia fiel. Sie strampelte mit den Beinen, um ihren Sturz abzufedern, als sie plötzlich auf etwas Weichem landete. Der Greif hatte sie aufgefangen und flog weiter.

Xelia sah an sich herab und sah eine Menge Brandwunden. „Schlaf ein wenig“, sagte der Greif. „Du kannst mir vertrauen. Ich werde dich an einen sicheren Ort bringen, und miteinander werden wir dieses Dämonenpack vernichten.“ Ein Gefühl sagte ihr, dass sie dem Greifen vertrauen konnte. Sie streichelte ihn, dann legte sie sich hin, um etwas zu schlafen.

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